Hier finden Sie kurze Zusammenfassungen von Themen, die für Sie interessant sein könnten. Wenn Sie Fragen haben oder ein Thema dazu beitragen möchen, rufen Sie mich an oder schreiben mir eine mail.

 

Krebs

Krebs – ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Die Diagnose Krebs löst in den allermeisten von uns erst mal Panik aus. 

 

Tränen, Schock, Handlungsunfähigkeit. Viele sind jetzt im Moment nicht in der Lage, vernunftbestimmt zu handeln und verzweifeln beinahe. In solchen Momenten braucht es Beistand, besser sogar professionellen Beistand.

 

NICHT abkapseln, nicht in sich gekehrt das Leid, den Schmerz ertragen wollen.

Wer einen Partner hat, sollte diesen unbedingt mit einbeziehen.

Wer keinen Partner hat, findet über soziale Dienste Anlaufstellen.

 

Bleiben Sie mit dem Arzt bzw. den Ärzten in Kontakt. Auch diese wissen, wohin man sich wenden kann.

 

Anstrengend kann es werden, mit Behörden zu verhandeln. Als Krebspatient ist man meist schwerbehindert, je nach Intensität bis zu 100 GdB mit Begleitperson. Sie haben Anspruch auf Anerkennung. Sie erhalten einen „Schwerbehindertenausweis“.

 

Stürzen Sie sich in diese behördlichen Aufgaben, sie lenken ab, Sie haben ein Ziel vor Augen – das kann sehr oft helfen.

Schwierig kann sein, die Familie zu informieren und darauf vor zu bereiten. Es werden verschiedene Anschaffungen nötig, evtl. Spezialbett, spezielle Arzneimittel, spezielle Speisen.

 

Der Lebensrhythmus ändert sich schlagartig. All das wird von vielen nicht leicht verkraftet.

 

Es werden vielleicht mehrere Aufenthalte im Krankenhaus nötig sein, vielleicht auch weiter entfernt von zuhause. Gibt es eine Person, die sie begleiten kann? Wer übernimmt welche Kosten? Wie sieht es aus mit Rente, mit der Krankenversicherung, gibt es eine Zusatz-KV?

 

Und, man muss daran denken: Eine Patientenverfügung für den Fall der Fälle.

 

Bleiben Sie trotzdem positiv so lange es irgendwie geht. Gönnen Sie sich Spaß am Leben! Nehmen Sie die Hilfe der Schulmedizin an. Wenn Sie möchten, auch die alternative Medizin. Diese kritisiert zwar gerne die Pharmaindustrie wg. horrender Preise, kassiert aber selbst sehr gern und sehr kräftig ab...Ich spreche aus Erfahrung!

 

Schmerztherapeuten können Ihnen sehr gut helfen gegen Schmerzen. Onkologen sind Fachärzte für Krebserkrankungen. Psychoonkologen sind speziell ausgebildete Psychologen und Psychiater, die Ihnen seelischen Beistand leisten können. Vielleicht möchten Sie auch mit einem Seelsorger sprechen. Das muss kein Pfarrer oder Priester sein – Seelsorger sind aber meist sehr erfahrene Menschen, mit denen Sie Sorgen und Probleme besprechen können, manchmal sogar besser als mit dem Partner. Wenden Sie sich an mich, an unsere SHG.

Wichtig ist, gerade im Anfangsstadium: Nicht gleich den Tod vor Augen sehen.

 

Leicht gesagt, doch schwer getan. Aber es ist sehr wichtig, nicht sofort mutlos zu werden.

 

Bei vielen Erkrankungen gibt es Licht am Ende des Tunnels, es gibt Heilungschancen, je nachdem.

Es gibt unzählige Angebote zur Hilfe, doch man muss sich damit auseinandersetzen. 

Nützt eine Reha etwas? Wie sieht es aus mit Versicherungen, alles erledigt?

Begünstigte (Versicherung) eingetragen? Mit der Familie alles klar? 

 

Mein Bruder hatte über 1,5 Jahre Bauchspeicheldrüsenkrebs, bis er endlich gehen durfte. Er konnte nicht loslassen.

18 Chemos hat er über sich ergehen lassen, zweimal wurde eine OP versucht, jedoch nicht durchgeführt. Er musste mehrmals auf neue Medikamente eingestellt werden, war mehrmals in der (sehr guten!) Palliativ-Station des Krankenhauses. Allein, es half alles nichts, aber es nahm ihm die Schmerzen.

 

Er wusste frühzeitig, was ihn erwartet.

 

Doch Hand aufs Herz – der Tod erwartet uns alle, es ist eine Frage der Zeit. Solange wir nicht konkret wissen, was uns fehlt, leben die allermeisten, als gäbe es keinen Tod. Dennoch sollten wir uns schon zu Lebzeiten mit dem Gedanken an den Tod beschäftigen, ohne deswegen gleich mutlos oder gar depressiv zu werden. Der Tod gehört zum Leben. Vielleicht ertrinke ich ja schon morgen in der Badewanne oder erleide einen Herzinfarkt? Freuen am Hier und Jetzt ohne die Zukunft zu vergessen. Nicht verdrängen! Akzeptieren! Tun Sie, was Sie längst tun wollten.

 

Beruflich sollte alles klar sein. Wenn Sie wollen und können, spricht nichts dagegen, weiter zu arbeiten.

Wenn das nicht geht und die ersten Monate der Behördengänge und Weichenstellung vorbei sind, suchen Sie sich ein Hobby oder tun etwas, was Sie schon längst tun wollten.

 

Achten Sie auf Kleinigkeiten, die Sie bisher links liegen gelassen haben. Wie schön kann ein Spaziergang in der Natur sein!

Eine Bootsfahrt. Ein Rundgang durch die Stadt mit dem Fotoapparat. Ein gemütlicher Abend mit Freunden.

 

Sie müssen bei weitem nicht mehr so viel Rücksicht nehmen wie früher, Sie dürfen durchaus egoistischer und fordernder sein. Sie haben das Recht dazu und es kann Sie nichts mehr erschüttern. 

 

Wenn sich die Situation doch verschlimmert, denken Sie daran, den Nachlass zu regeln. Treffen Sie eine Sterbevorsorge. Eine Beerdigung kostet je nach Ort ca. 5000.- € (Augsburg). Das kann für Ihre Nachkommen eine sehr hohe Summe sein!

 

In schwierigen Zeiten hilft auch das Internet. Wenn Sie mit dem Computer umgehen können, tun Sie das.

Das Internet ist ein unerschöpfliches Reservoir für alle und Alles.

 

Ein kleines Beispiel, das mir wirklich so passiert ist: Ich durfte eine „Massnahme zur Reintegration für Rehabilitanten“ absolvieren. Mit dabei ein stiller, in sich gekehrter Mann, der sich unauffällig verhielt und kaum Kontakt zu anderen hatte. Wir wurden an die Computer gebeten, um Bewerbungen zu schreiben. Da offenbarte sich, dass dieser Mann keinerlei Wissen über Computer und Schreiben hatte. Aufgrund meiner Kenntnisse wurde ich gebeten, ihm Hilfestellung zu geben. Es war reiner Zufall, dass ich ihn fragte, welches Hobby er hat. Sein Hobby waren Pflanzen, genauer gesagt: Kakteen. Also habe ich ihm gezeigt, wie man im Internet Infos über Kakteen abrufen kann. Da geschah etwas Unglaubliches!

 

Wenn man dem Mann erlaubt hätte, die Nacht über am Rechner zu bleiben – er wäre geblieben. Und er verblüffte uns mit einem Wissen, das er sich bisher aus Büchern und in der Praxis angeeignet hatte, es war wirklich erstaunlich. Als dieser Mann sah, dass im Internet noch viel mehr Infos über Kakteen abrufbar waren, blühte er förmlich auf. 

 

Klar, es gibt sicher nicht viele, die so intensiv einem Hobby frönen, dass sie am liebsten den Computer mit ins Bett nehmen würden, aber ich will Ihnen mit diesem Beispiel zeigen, dass das Internet eine wirkliche Hilfe sein kann. 

 

Das Internet ist auch eine wirkliche Hilfe für alle rechtlichen Informationen und Kontakte. Nutzen Sie es.

Der Umgang mit dem Computer ist einfacher, als Sie vielleicht glauben. Aber glauben Sie nicht alles, was Sie im Internet lesen. Das Interessante am Internet ist, dass es Plattform für alle ist, also auch für völlig konträre Meinungen. 

 

Über alle hier angesprochenen Punkte finden Sie Internet unendlich viele Informationen. Suchen Sie die Infos, die Sie haben wollen. Sie werden Sie finden. 

 

Natürlich sollten Sie darüber hinaus die Bewegung an der frischen Luft nicht vergessen. Genießen Sie, so lange Sie wollen und können. Es gibt Nichts, worüber Sie sich Vorwürfe machen müssten! Vergessen Sie Fragen nach dem „WARUM“, dem Gedanken „Warum gerade ich“, usw. Das sind Fragen, die sie zerfressen, Sie werden sie aber nie beantworten können. Und glauben Sie nicht alles, was Ihnen erzählt wird.

Hören Sie auf sich selbst, auf Ihre innere Stimme. Versuchen Sie, mit sich selbst ins Reine zu kommen, einen inneren Frieden zu finden. Zufrieden zu sein! Keinen Stress mehr aufkommen lassen! Versuchen Sie, sich über die Zeit, die Ihnen zum intensiven Er-Leben bleibt, zu freuen! Ich wünsche Ihnen sehr, dass Ihnen das gelingt. Leben Sie den Rest Ihres Lebens bewusst! Ich wünsche Ihnen gute Gesundheit für lange Zeit!